2008 TMAX: leichter und schlanker und mit neuem Fahrwerk
„Der neue TMAX ist mehr Motorrad als je zuvor“, meint Naoki Segawa, verantwortlich bei Yamaha Motor Europa für die Roller Produktplanung. Das neue Modell besitzt einen ganz neu konstruierten Aluminium Rahmen, sowie neue Gabel, Federelemente und eine neue Karosserie.

Segawa erklärt weiter: “Diese großen Roller sind bereits sehr
fahrstabil. Bei uns im Entwicklungs-Team waren wir jedoch davon
überzeugt, dass die Enthusiasten, die diese Roller heute fahren, noch
mehr Motorrad - Feeling haben wollen. Deshalb hat sich die Entwicklung
beim neuen Modell ganz darauf konzentriert, ein Motorrad ähnliches
Fahrverhalten zu erreichen. Für viele Fahrer wird das zu einem Aha -
Erlebnis werden“.
Kein Wunder also, dass der TMAX vor allem in
Italien und Frankreich zu den best verkauften Zweirädern gehört. Viele
Motorradfahrer steigen auf den großen Roller um, da er Motorrad
Fahrspaß mit Komfort und Alltagstauglichkeit verbindet.
Der erste TMAX war ein Meilenstein
Als der erste TMAX im Jahre 2000 vorgestellt wurde, markierte er
einen Durchbruch in der Roller Technologie und kann sicher als
Meilenstein der Roller Entwicklung bezeichnet werden. Es war der erste
Roller, der auf Motorrad Technik basierte. Er hatte beispielsweise
eine 41 mm starke Motorradgabel und einen fest mit dem
Doppelschleifen Stahlrahmen verschraubten Zweizylinder Motor, sowie
eine richtige Hinterradschwinge.
„Um so ein erfolgreiches Modell zu machen, bedarf es einer ganzen Menge sorgfältiger Überlegungen. Das ist bestimmt nicht einfach. Aber persönlich finde ich es noch viel schwieriger, an einem Modell Wechsel eines so erfolgreichen Fahrzeuges wie dem TMAX zu arbeiten“, fährt Naoki Segawa fort. Er nimmt einen kleinen Schluck aus seiner japanischen Teetasse, mit grünem Tee aus seiner Heimat in der Nähe von Shizoka gefüllt. Nachdenklich erzählt er weiter: „Wir hatten sehr kontroverse Diskussionen in unserem Team über die Richtung des neuen Modells. Einige Leute haben sehr stark die praktischen Gesichtspunkte des Rollers in den Vordergrund gestellt und sich für mehr Windschutz und Komfort ausgesprochen, andere hingegen waren für einen TMAX, der einfach kompromisslos in Richtung Motorrad geht. Zu guter Letzt mussten wir die bestmögliche Synthese beider Richtungen finden.“


Bestes aus Sport und Komfort
Die durchdachte Entwicklung wird wohl deutlich, wenn man sich
z.B. die Karosserie ansieht. Zunächst wirkt die Verkleidung wuchtiger
und größer als beim Vorgängermodell. In Wirklichkeit ist sie jedoch nur
geringfügig größer, aber hat einen besseren Windschutz. Gleichzeitig
sind die Gesamtabmessungen des neuen Rollers so ziemlich die gleichen
geblieben. „Wir wollten das Fahrzeug auf keinen Fall größer machen,
denn vor allem kompakt muss ein Roller sein, wenn man sich damit im
Stadtverkehr bewegen will“, sagt Segawa. Wenn man mit dem neuen Modell
unterwegs ist, wird einem schnell klar, dass sich die sportlichen
Qualitäten in gleichem Maße verbessert haben, wie auch der Komfort. Die
Sitzposition erinnert jetzt mehr an ein Motorrad, denn man sitzt weiter
vorne, näher am Lenker und damit im Schwerpunkt der Maschine. Das trägt
zu besserem Handling und Geradeauslauf bei.


Fahrwerk wie beim Motorrad
Wenn man mit dem neuen TMAX auf kurvigen Strassen mit
schlechter Teerdecke fährt, wird schnell klar, wo die Vorteile des
Neuen liegen. Der Roller fühlt sich so stabil an wie ein Motorrad und
schluckt Bodenwellen förmlich auf. Selbst bei beherzter Fahrweise, ganz
untypisch für einen Roller, bleibt der TMAX sauber auf Kurs. Kein
Wackeln, kein Schaukeln, man zieht einen sauberen Strich durch die
Kurve, so wie man das von einem Motorrad gewohnt ist.
Der Grund dafür liegt unter der Verkleidung verborgen: ein völlig neu konstruierter Rahmen ersetzt den jetzigen Stahl Rohrahmen. Er besteht, wie bei Yamaha Motorrädern auch, aus gegossenen und gepressten Aluminium Teilen gefertigt mit Yamaha eigener CF - Technologie. Diese Konstruktion ermöglicht weniger Gewicht bei gleichzeitiger vorteilhafter Verwindungssteifigkeit. Das führt zu Stabilität und Handling wie beim Motorrad. Überdies wurde das Gewicht des gesamten Fahrzeuges noch um 5 kg gesenkt.
Die Gabel ist von 41 mm auf nun 43 mm Durchmesser angewachsen, hat andere Federn und eine stärkere untere Gabelbrücke bekommen. Zusammen mit dem größeren Vorderrad (von 14 Zoll auf 15 Zoll) sind diese Verbesserungen unter anderem für die Zielgenauigkeit bei Kurvenfahrt, sowie den besseren Geradeauslauf verantwortlich.


In Kurven wie eine Sportmaschine
„Mal ehrlich, wenn man kleine, kurvige Straßen fährt, vergisst
man, dass man mit einem Roller unterwegs ist. Dieser TMAX benimmt sich
eher wie ein Sportmotorrad und er bremst wie ein Sportmotorrad,“ sagt
Segawa mit einen verschmitzten Lächeln. Kein Wunder, denn die neuen
Bremssättel kommen direkt aus dem Ersatzteilregal der Motorräder. Es
sind die gleichen einteiligen Vierkolben Zangen, wie sie bei den
sportlichen Straßenmaschinen der Marke verwendet werden. Zudem baut der
Hauptbremszylinder mit vergrößertem Kolbendurchmesser so viel Druck im
System auf, dass extrem kurze Bremswege möglich sind. Und wie bei guten
Sportmaschinen üblich, ist der Handbremshebel in fünf verschiedenen
Stellungen zu rasten.
Man kann also getrost sagen, dass das neue Fahrwerk und die anderen Komponenten den TMAX mehr zu einen Motorrad gemacht haben. Einen anderen Nebeneffekt hat das auch noch: selbst auf Kopfsteinpflaster bügelt er Bodenwellen souverän weg und trägt damit zu Komfort und Sicherheit bei.


Komfort nicht vergessen
„Der TMAX wird hauptsächlich als Nutzfahrzeug vor allem in
Frankreich und Italien eingesetzt. Deshalb muss Komfort und
Alltagstauglichkeit wichtiger Bestandteil des Konzeptes sein,“
weiß Naoki Segawa. Der verbesserte Windschutz und die höhere Scheibe
sind solche Dinge. Ebenfalls der „Innenraum“ des Rollers ist in dieser
Hinsicht verbessert worden. Es gibt jetzt zwei Handschuhfächer für
nützliche Utensilien, wie Sonnebrille oder Autobahn-Ticket usw. Der
Sitz wird nach hinten aufgeklappt, um einen besseren Zugang zum
Stauraum zu erhalten. „Wir konnten das Staufach gleich groß halten,
obwohl wir den Tank gleich daneben um einen Liter Fassungsvermögen
vergrößert haben“ sagt Projektleiter Tomoo Taira.

Verbesserter Motor
„Ein kontroverser Diskussionspunkt war der Motor“ meint Projektleiter Taira weiter. „Jedoch hätte eine Hubraumaufstockung einen größeren Motor bedeutet und damit die Abmaße sowie das Gewicht des Rollers vergrößert. Unsere Zielrichtung war jedoch weniger Gewicht und besseres Handling. Überdies muss man bedenken, dass der TMAX viel im Stadtverkehr gefahren wird und größer und schwerer ist da sich nicht von Vorteil. Deshalb haben wir entschieden, den jetzigen 500er Motor weiter zu entwickeln.“
Ein neues Lufteinlasssystem mit Drosselklappen und eine neue Auspuffanlage verbessern das Ansprechverhalten des Motors. Für bessere die Beschleunigung wurde die Kupplung modifiziert, ein geschätzter Vorteil beim Ampelstart. Im Zusammenspiel mit einer geänderten Motor Elektronik hat sich unterm Strich sowohl die Beschleunigung und auch das Durchzugsvermögen verbessert. Der Motor qualifiziert sich natürlich für die neue verschärfte EU 3 Abgasnorm.

Ansprechendes Innendesign
„Was mir persönlich sehr gut gefällt, abgesehen von den
technischen Verbesserungen, ist das neue Design von Instrumentenkonsole
und Innenraum im Beinbereich“ meint Segawa. „ Der Beinbereich mit dem
zentralen Zündschloss sieht einfach edel aus und die Instrumententafel
mit dem zentralen Tachometer ist sehr übersichtlich geworden.“
Projektleiter Taira fügt hinzu: „Wir haben jetzt sicher einen guten Mittelweg zwischen Motorrad - Fahrspaß und Roller - Komfort gefunden. Ich hoffe, dass die Kunden diese neuen Stärken schätzen werden.“
Das 2008 Modell setzt also das Konzept der Alltagstauglichkeit bei gleichzeitiger Sportlichkeit konsequent fort. Der TMAX ist gleichzeitig ein Nutzfahrzeug, ein Sportmotorrad, und ein Tourer mit umweltfreundlicher Technik.
Die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick:
Fahrwerk & Karosserie
1. Neuer CF Aluminium Rahmen
2. Sportliche neue Karosserie
3. 15 Zoll Vorderrad
4. Einteilige Vierkolben Bremszangen
5. Verstellbarer Handbremshebel
6. Nach hinten aufklappbare Sitzbank
7. Neue Instrumentenkonsole
Motor:
1. Einlasssystem neu
2. Neuer Auspuff
3. Kupplung geändert
4. Motor Elektronik geändert



Die Design Entwürfe während der Entwicklungsphase des 2008er Modells